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14.01.2009
Conrad Celtis - Humanist und lateinischer Dichter Als Sohn eines fränkischen Winzers wurde Conrad Celtis - der mit Geburtsnamen Bickel oder Pickel hieß - am 1. Februar 1459 in Wipfeld geboren. Später schreibt er in einem seiner Gedichte: „Einst wuchs ich auf in den fränkischen Hügeln des Bacchus, wo der Main zwischen ragenden Ufern sich biegt und sonnige Hügeln in Weinlaub sich kleiden.“ Er verließ seinen Heimatort auf einem Mainfloss, als er vom Vater zur Arbeit im Weinberg angehalten wurde. In Köln und Heidelberg studierte er die „Artes liberales“, die er 1485 als Magister abschließt. Seine Bildungsreisen führten ihn an zahlreiche Universitäten bis nach Italien, wo er in den Humanistenkreisen verkehrte. Am 18. April 1487 wurde Celtis auf der Nürnberger Burg als erster Deutscher zum „poeta laureatus“ - zum Dichter - gekrönt. In Ingolstadt und Wien hatte er Professuren für Rhetorik und Poetik inne. Celtis gilt als der deutsche „Erzhumanist“. Am 4. Februar starb Celtis in Wien, wo er an der Ostseite des Stephansdoms beigesetzt wurde. Heute trägt das Sprachliche, Humanistische und Musische Celtis-Gymnasium in Schweinfurt seinen Namen, das in diesem Jahr sein 375. Gründungsjubiläum feiert. Obwohl Celtis nicht Winzer werden wollte und nie wieder in seinen Heimatort zurückgekehrt ist, behält er eine enge Verbindung zum Wein. In der „Norimberga“, einem Städtelob über die Stadt Nürnberg aus dem Jahr 1495, widmete er mehrere Seiten dem Übel der Weinfälscherei. Drastisch schildert er die Folgen, die die Einnahme eines mit Schadstoffen verunreinigten Weines verursacht. An den Rat der Stadt Nürnberg appellierte er eindringlich: „Infolgedessen, hochweise Stadtväter, müsst ihr nicht nur die Fässer dieser Leute zertrümmern und derartige Gift in euren Fluss schütten, sondern auch die Leute, die dieses Gift ausschenken, lebend ins Feuer des Scheiterhaufens stoßen.“ TB
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